Das Beste (wie immer) zum Schluss... (German)

Soul Sonic Review - 9 out of 10

Bevor das Jahr zu Ende geht. Zeit um Versäumtes nachzuholen. Zum Beispiel: Stephen Emmer! Warum erst jetzt? Das Beste (wie immer) zum Schluss. Oder so. Sicher ist, dass wir von der Ton-Kunst dieses Herrn erst im Sommer dieses Jahres erfahren haben. Dabei ist er schon seit den späten 70ern in Sachen Musik unterwegs – zuerst mit den Minny Pops (avant garde new wave electro-noise), dann als Mitglied der Associates (mit Billy McKenzie!) und den Lotus Eaters.

 

Erste eigene Aufnahmen folgten, dann diverse Arbeiten für Film und Fernsehen, aber nur um 2006 mit ‘Recitement’ und 2014 mit ‘International Blue’ endgültig seine eigene Bestimmung zu finden. Der schöne Klang sollte es sein. Großformatige Arrangements über weit-ausladenden Melodie-Linien. Dabei ohne jede Anbiederung an kurzlebige Mode-Erscheinungen oder sonstige Anforderungen der Pop-Musik-Geschäftswelt. Natürlich auch frei von irgendwelchen Genre-Grenzen und einzig dem guten Geschmack verpflichtet. 

‘Home Ground’ fand im Verlauf des abgelaufenen Jahres einigen Widerhall im aufgeklärteren Soul-Jazz Zirkeln – vor allem begründet durch die Beteiligung von Chaka Khan, Patti Austin, Kendra Foster, Mary Griffin, Ursula Rucker, Leon Ware, Andy Bey, Frank McComb und Dwight Trible an den Aufnahmen. Auch ‘Home Ground’ ist inhaltlich mit Konzept – die Zustand der Welt an sich – Flüchtlinge, Beweggründe und Situationen, ungelöste Probleme und daraus resultierende, untragbare Umstände. Deutliche Worte in Wohlklang. Emmer wirkt wie Bacharach – dessen ‘At This Time’ wirkt in ähnlicher Weise. Durchdachte, klar aufgestellte Melodien, die nicht sofort und ohne Vorbedingung Einlass gewähren – darüber ein Verständnis für Harmonien und Arrangements, die den Stephen und den Burt nicht weit entfernt voneinander agieren lassen. Finden wir bemerkenswert.

[Sonic Soul - Germany]

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